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Therapie der Hauttumoren

Wächter-Lymphknotenbiopsie (Sentinel Node Biopsy)

Die sentinel node biopsy (Schildwächter-Lymphknoten-Biopsie) wird im Bereich operative Dermatologie (Prof. Dr. Breuninger) in Kooperation mit der Abteilung für Nuklearmedizin durchgeführt. Bei malignen Melanomen mit einer Tumordicke größer 1 mm findet diese Technik Anwendung. Zunächst wird der Lymphabfluß mittels radioaktiv markierter Marker (Lymphabflußszintigraphie) dargestellt und der oder die ersten dränierenden Lymphknoten werden selektiv exzidiert. Für ihre Identifikation wird intraoperativ eine Gamma-Sonde verwendet. Neben der routinemäßigen histologischen Aufarbeitung werden die Lymphknoten auch mittels RT-PCR (s.u.) untersucht.

Behandlung von Hauttumoren

  • Operative Exzision und mikrographisch kontrollierte Chirurgie
  • Lokale Behandlung mit Zytostatika und Peeling
  • Lokale Behandlung mit Interferonen und anderen Zytokinen
  • Chemotherapie
  • Immuntherapie und Immunchemotherapie
  • Adjuvante Therapie
  • Tumornachsorge
  • Prävention von Hauttumoren

In der Behandlung von Hauttumoren wird das Konzept verfolgt, alle Maßnahmen in der Hautklinik selbst durchzuführen oder zu koordinieren. Sowohl die Operation von Hauttumoren als auch die medikamentöse Behandlung mit Zytokinen und Zytostatika wird hier vorgenommen. Die Metastasenchirurgie, insbesondere von Organmetastasen, wird in der Abteilung für Chirurgie, Bestrahlungen werden in der Abteilung für Strahlentherapie durchgeführt. Die Patienten werden auch während der Behandlungen in den anderen Abteilungen zumeist in der Hautklinik weiter betreut.

 

Operative Exzision und mikrographisch kontrollierte Chirurgie

Die operative Exzision von Hauttumoren erfolgt im operativen Bereich der Hautklinik (Prof. Dr. Breuninger). Hierfür stehen zwei Operationssäle zur Verfügung. Es werden auch große Hauttumoren operiert, zu deren Versorgung plastisch-chirurgische Maßnahmen erforderlich sind. Unter mikrographisch kontrollierter Chirurgie versteht man die lückenlose Randkontrolle auf Tumorfreiheit anhand der histologischen Präparate, um sicherzugehen, dass der Tumor auch vollständig entfernt wurde.

Lokale Behandlung mit Zytostatika und Peeling

Oberflächliche Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome können mit Zytostatika in Creme behandelt werden. Mit diesem schonenden, nicht operativen Verfahren bestehen umfangreiche Erfahrungen in der Sektion für Dermatologische Onkologie. Bei ausgedehnten Krebsvorstufen (solare Keratosen) kann eine weitgehende Gesundung der Haut durch chemische Peeling-Behandlungen erreicht werden. Hierbei werden die oberen Hautschichten durch die Anwendung einer Säure abgelöst, die nach Erreichen des Effektes wieder neutralisiert wird. Mit diesem Verfahren können auch größere Hautareale behandelt werden.

Lokale Behandlung mit Interferonen und anderen Zytokinen

Hautmetastasen des malignen Melanoms als auch Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome können auf die Behandlung mit Interferon oder anderen Zytokinen ansprechen. Hierzu bestehen umfangreiche Erfahrungen mit den Präparaten Interferon-alpha und Interferon-beta. Dieses Vorgehen kann sowohl für multiple Tumoren angewendet werden, deren Exzision zu aufwendig wäre oder auch für inoperable Tumoren.

Lokale Behandlung mit Zytostatika und Peeling

Oberflächliche Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome können mit Zytostatika in Creme behandelt werden. Mit diesem schonenden, nicht operativen Verfahren bestehen umfangreiche Erfahrungen in der Sektion für Dermatologische Onkologie. Bei ausgedehnten Krebsvorstufen (solare Keratosen) kann eine weitgehende Gesundung der Haut durch chemische Peeling-Behandlungen erreicht werden. Hierbei werden die oberen Hautschichten durch die Anwendung einer Säure abgelöst, die nach Erreichen des Effektes wieder neutralisiert wird. Mit diesem Verfahren können auch größere Hautareale behandelt werden.

Chemotherapie

Chemotherapien werden vor allem beim metastasierten Melanom, sowie seltener beim metastasierten Plattenepithelkarzinom durchgeführt. Eingehende Kenntnisse aller gängigen Chemotherapien sowie auch zur Behandlung ihrer Nebenwirkungen (supportive Therapie) sind vorhanden. Chemotherapien zur Behandlung kutaner Lymphome werden ebenfalls durchgeführt.

Immuntherapie und Immunchemotherapie

Die wichtigsten Immuntherapeutika für die Behandlung von Hautkrebs sind Interferon-alpha, Interferon-beta und Interleukin-2. Mit der Anwendung dieser Substanzen liegen umfangreiche Erfahrungen vor. Bei malignen Melanom werden auch Behandlungen unter Kombination von Interferon-alpha, Interleukin-2 und Chemotherapeutika durchgeführt. Neuere Konzepte wie Impfungen gegen Krebs (Vakzinationsbehandlung) sind in Erprobung.

Adjuvante Therapie

Unter adjuvanter Therapie wird eine vorsorgliche Therapie bei erhöhtem Metastasierungsrisiko verstanden, mit der die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung eines Rezidivs gesenkt werden soll. Wirksame adjuvante Therapien sind für epitheliale Hautkrebse (Basalzellkarzinome, Plattenepithelkarzinome) nicht bekannt. Beim malignen Melanom gibt es Hinweise darauf, dass Interferone hilfreich sein können. Dieses wird zur Zeit in einer Studie der Deutschen Krebsgesellschaft (mit Unterstützung der Deutschen Krebshilfe) geprüft, in der ein Teil der Patienten mit Interferon behandelt wird. Zur adjuvanten Therapie des Melanoms liegt eine größere Zahl von Studien vor, die zeigen, dass Chemotherapien keinen Nutzen bringen und dass auch Impfungen ohne positiven Effekt waren.